FAQ – Häufige Fragen

Der Name der Bürgerinitiative ist „Rettet den Rodelberg – Für ein lebenswertes St. Florian“. Was bedeutet das?

St. Florian ist die Heimat von über 6000 Personen. St. Florian ein schöner Ort mit einer hohen Lebensqualität, denn sonst würden nicht so viele Personen herziehen. Wir wollen, dass diese Lebensqualität für uns und unsere Kinder erhalten bleibt. Die Entwicklung der letzten Jahre war jedoch sehr besorgniserregend. Die momentan betriebene, unserer Ansicht nach viel zu schnelle Besiedelung und Urbanisierung des Ortes bereitet uns Sorgen. Ein Ort soll langsam wachsen. Die Einwohnerzahl wird in kurzer Zeit um mehrere hundert Personen anwachsen. Das verkraftet der Ort und die Einwohner nicht.

Frage: Wer seid ihr und warum habt ihr eine Bürgerinitiative gegründet?

Wir sind eine Gruppe Bürgerinnen und Bürger aus St. Florian bei Linz, deren der Ort sehr am Herzen liegt. In den vergangenen Jahren wurde in St. Florian viel zu groß und vor allem sehr dicht gebaut. Viele Grünflächen gingen verloren und die Grundstückspreise sind explodiert. Es entstehen Wohnblöcke auf engstem Raum. Grundstücke werden von Firmen aufgekauft, die dann darauf ihre Projekte realisieren. Die Folgekosten werden auf die Bürger abgewälzt. Die Größe und Dichte der Wohnsiedlungen bewirkt einen rasanten Bevölkerungsanstieg, mit allen Auswirkungen, die so eine Verstädterung mit sich bringt. Die Unzufriedenheit der Ortseinwohner steigt schon seit längerem. Die Bürgerinitiative verschafft diesen Bürgern eine Stimme.

Welche politische Zugehörigkeit habt ihr?

Wir möchten aber ausdrücklich betonen, dass wir überparteilich sind. Unsere Anliegen werden von vielen Gemeindebürgern mitgetragen, unabhängig der politischen Ansichten. Gerade in einem Wahljahr (2021 sind Gemeinderats und Landtagswahlen) muss das betont werden.

Worum geht es bei der Rodelberg-Angelegenheit?

Die Causa „Rodelberg“ brachte nun das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen. Der Rodelberg in der Ziegeleistraße in St. Florian wird schon seit Generationen als Naherholungsgebiet verwendet. Im Winter wird er von der Volksschule und dem Hort zum Rodeln benutzt. Viele Florianer haben dort das Schifahren gelernt. Auch im Sommer dient der Hügel als Spielwiese. Ein Spazierweg führt direkt über den Rodelberg. Dieser Rodelberg soll nun einer großen Wohnbauanlage weichen. Wir konnten herausfinden, dass ursprünglich 50 (!) Wohnungen auf diesem Gelände geplant waren. Die momentane Anzahl ist 30 Wohneinheiten. Dass die Zufahrtsstraßen dafür nicht ausgelegt sind und dass es aufgrund der starken Bodenversiegelung in diesem Gebiet bereits zu Überschwemmungen von Kellern gekommen ist, sind weitere Punkte gegen dieses Bauprojekt. Wir fordern die Gemeinde auf sich viel aktiver für das Wohl der Bevölkerung einzusetzen.

Wir haben nun erfahren, dass in Rohrbach (Gemeinde St. Florian) auch ein Bauprojekt auf dem dortigen Rodelberg (Leitnerberg) und am Hausfeld realisiert werden soll. Die Problematik zieht somit weitere Kreise. Es droht somit nicht nur der Verlust unserer Naherholungsgebiete, sondern die Bevölkerungsdichte wächst weiter an. Die Folgekosten müssen dann die Gemeinde und vor allem die Bewohner tragen. Das sehen viele Personen im Ort nicht ein. Eine ursprünglich ländliche Gemeinde wird zunehmend zur Stadt – mit allen zugehörigen Problemen.

Welche Wohnungen sollen am Rodelberg gebaut werden?

Wir konnten herausfinden, dass diese Wohnungen Zitat „exquisit“ werden sollen. Wir befürchten, dass diese für die Ortseinwohner kaum leistbar sein werden. Wir gehen davon aus, dass die Wohnungen vor allem von Investoren gekauft werden, die diese dann vermieten. Das ganze Spiel geht somit um eine Runde weiter: Zuerst werden die Grundstücke aufgekauft, dann die Wohnungen. Die ursprünglichen Einwohner, die den Ort aufgebaut haben, sind dann gezwungen außerhalb des Ortes leistbare Grundstücke zu suchen, um bauen zu können. Der Ort selber wird mit Wohnblocks und Reihenhäuser zugebaut.

Welche Ziele verfolgt die Bürgerinitiative?

  • Rettung des Rodelberges: Wir streben eine grundbücherliche Eintragung des Rodelrechtes an, und hoffen, dass uns die Gemeinde dabei unterstützt. Der Hang wird seit der Schließung der alten Ziegelei in den 1970er Jahren zum Rodeln benützt und wir erachten, dass die Gemeindebürger ein Rodelrecht ersessen haben. In anderen Orten wurden vergleichbare Anliegen (Recht auf Schifahren) bereits erfolgreich durchgesetzt. In diesem Zusammenhang muss auch die geplante Verbauung des Leitnerberges in Rohrbach (Gemeinde St. Florian) angesprochen werden. Auch dort droht der Verlust eines Naherholungsgebietes aufgrund von Bauvorhaben.
  • Beibehaltung der Lebensqualität: Weiters fordern wir, dass die Ortsentwicklung mit Bedacht durchgeführt wird. In den letzten Jahren wurde zu viel und zu schnell gebaut. Wir sehen es als Aufgabe der Gemeinde, eine stärkere Kontrollfunktion auszuüben und den gesetzlichen Spielraum im Sinne der Bürger stärker auszunutzen. Der Dorfcharakter soll erhalten bleiben.

Aufgrund des Klimawandels schneit es doch ohnehin wenig. Wie oft ist der Rodelberg überhaupt befahrbar?

Die Hanglage ist sehr günstig und der Schnee hält sich sehr lange. Selbst bei geringem Schneefall ist der Hang befahrbar und die Kinder nutzen den Rodelberg. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist gerade dieser Hang daher ideal. Bis jetzt war der Rodelberg jedes Jahr befahrbar. Es ist für viele Kinder die einzige Möglichkeit, Wintersport in St. Florian zu betreiben.

Gibt es nicht die Möglichkeit im Rahmen einer Bauverhandlung Einspruch zu erheben?

Nur die unmittelbaren Anrainer haben Parteienstellung. Die Auswirkungen der fortschreitenden Urbanisierung und der Verlust der ländlichen Atmosphäre von St. Florian und der Mangel an Grünflächen betrifft aber alle Gemeindebürger. Eine Bürgerinitiative verschafft auch diesen Einwohnern ein Gehör.

Welche konkreten Probleme bewirkt Ihrer Meinung nach die Verstädterung von St.Florian?

Es wird oft die Parkplatz- und Verkehrssituation angesprochen, die Auswirkungen sind jedoch viel weitreichender. Die gesamte Infrastruktur ist für ein so starkes Bevölkerungswachstum gar nicht ausgelegt. Hat die Volksschule genug Platz? Welche Möglichkeiten haben die Kinder, sich in der Freizeit zu betätigen? Das Freibad ist schon zu klein. Im Osten des Ortes gibt es einen schönen öffentlichen Spielplatz, aber dieser ist bereits jetzt schon ausgelastet. Auch die Nahversorgung ist problematisch. Die ganze Ortsentwicklung ist nicht ausgewogen.

Wo ist das Problem, wenn Neubauten ohnehin ökologisch gebaut werden?

Es ist paradox, dass der Ort St. Florian zwar mit einer hohen Lebensqualität beworben wird und eine „Klimabündnis Gemeinde“ ist, die momentane Baupolitik dem aber vollkommen widerspricht. Die Parkanlage, das Geschäft und die Pizzeria am „Rübenspitz“ wurden aufgelassen. Jetzt kommen 36 Wohnungen an deren Stelle. Gegenüber entstehen 13 weitere Wohnungen auf engstem Raum. Was hat das noch mit Klimafreundlichkeit und Lebensqualität zu tun? Die geplanten Spielplätze sind viel zu klein. Wo bleibt da die Gemeinde als Kontrollinstanz? Die Begrünung der Dachflächen dieser Neubauten sind Alibihandlungen und können den Verlust an Grünland nicht ausgleichen. Wenn man Umweltschutz, Lebensqualität und Familienfreundlichkeit ernst nehmen würde, dann hätte man dort in diesem Ausmaß nicht bauen dürfen. Wir fordern daher alle im Gemeinderat tätigen Parteien auf, sich gemeinsam für die Bürger von St. Florian und die Umwelt einzusetzen.

Warum wird die Bürgerinitiative erst jetzt aktiv? Das alles war doch alles absehbar?

Es gab bereits erfolgreiche Initiativen diesbezüglich. Bereits 1985 wurden Unterschriften für den Erhalt des Rodelberges gesammelt und dem damaligen Bürgermeister übergeben. Damals konnten 150 Unterschriften gesammelt werden. Die Wohnbauten wurden nicht wie geplant gebaut. Die Causa Rodelberg ist somit schon länger ein Thema. Jetzt haben aber Schlägerungsarbeiten am Rodelberg ohne unser Wissen und ohne Vorinformation angefangen. Wir waren daher gezwungen, die Bürgerinitiative schnell auf die Beine zu stellen damit weiterer Schaden am Rodelberg vermieden wird.

Frage: Wie kann man die Bürgerinitiative unterstützen?

Indem man eine Unterstützungserklärung herunterlädt und einschickt oder in den gekennzeichneten Postkasten wirft.